Am 5. Mai 2018 wurden drei Gedenktafeln zur Erinnerung an die Fluchtwege von Deutschland in die Niederlande feierlich enthüllt. An der Veranstaltung, die nacheinander an den drei Standorten der Tafeln stattfand, nahmen insgesamt etwa 200 Personen teil.
Die erste dieser Tafeln steht an der Fuß- und Radwegbrücke (Nachbarbrücke) über den Grenzkanal (Wymeerer Sieltief) bei Bad Nieuweschans.
Der Radweg zwischen Bunde und Bad Nieuweschans ist Teil des internationalen Radwanderweges "Dollard Route". Die Brücke verbindet heute die Gemeinden Bunde und Oldambt. In der Nähe dieses Ortes wurde für Flüchtende, die sich der Verfolgung im faschistischen Deutschen Reich entziehen mussten, der illegale Grenzübertritt organisiert. Aus diesen Gründen haben wir uns diesen Ort als Standort für eine Gedenktafel ausgesucht und hier mit einer Auftaktveranstaltung die Enthüllungen der neuen Tafeln begonnen.
Nach der Begrüßung durch Loes Krüger-Smith sprachen Hans Heres, ehemaliger Wethouder der Gemeinde Reiderland und Mitinitiator der Veranstaltung, Laura Broekhuizen, wahrnehmende Bürgermeistering der Gemeinde Oldambt, und Sven Markus, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Bunde. Die Gedenktafel wurde von Harm Roosje und Mello Schwertmann enthüllt, beide Nachfahren niederländischer Fluchthelfer.
Ein großer Teil der Anwesenden machte sich anschließend auf den Weg zur nächsten Gedenktafel, einige mit dem Auto, andere mit dem Fahrrad. Die Fahrradtour wurde dankenswerterweise vom ADFC Rheiderland geführt. Die kompetente Begleitung sorgte dafür, dass alle wohlbehalten die nächsten Stationen erreichten.
Auf dem Weg zur nächsten neuen Gedenktafel gab es einen Abstecher zu der Tafel, die im Oktober 2016 in Nieuwe Statenzijl enthüllt wurde. Hier sprach der Historiker Ruud Weijdeveld, Mitautor des Buches "Rode Hulp".
Die Teilnehmenden setzten dann ihre Fahrt zum Buttje-Pad fort.
Nach einer Einführung von Tony Kofoet sprach dort Rikus Kolthoff, Enkel deutscher Fluchthelfer. Hartmut Brückner hielt ein Grußwort der Roten Hilfe e.V. Rikus Kolthoff enthüllte zusammen mit seinen Brüdern Bernd und Christian die Gedenktafel.
Der Weg zur dritten Gedenktafel führte zunächst nach Ditzum und von dort mit der Fähre über die Ems nach Petkum. Dort warteten bereits weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Enthüllung der dritten Gedenktafel.
Nach der Begrüßung durch Dr. Rolf Uphoff sprachen hier Andrea Risius, Bürgermeisterin der Stadt Emden, und Dr. Claas Brons, niederländischer Konsul in Emden. Die Tafel wurde von Anita Teichert, Tochter des Emder Fluchthelfers Johann Steffens, enthüllt.
Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer endete die Veranstaltung so, wie für viele Flüchtlinge die Flucht begann: mit der Fahrt mit der Fähre von Petkum nach Ditzum über die Ems.
Wir danken den Rednerinnen und Rednern, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und allen, die zum Gelingen dieser wunderbaren Veranstaltung beigetragen haben. Besonderer Dank geht an den Verein Dorpsbelangen aus Bad Nieuweschans für die Versorgung mit Brötchen und Getränken, an Frau Monika Meinders vom ADFC für die Organisierung der Fahrradtour, an Herrn Bürgermeister Gerald Sap und die Kollegen des Bauhofs der Gemeinde Bunde für die Unterstützung. Der Eems Dollard Regio danken wir für die Unterstützung bei der Finanzierung.